Stadt Schwetzingen führt Kommunales Energiemanagement (KEM) ein
Anfang November fand die Kick-Off Veranstaltung zum Projekt statt / Stadtverwaltung und Netze BW arbeiten gemeinsam an der Reduzierung des kommunalen Energieverbrauchs
Die Stadt Schwetzingen möchte im Hinblick auf Energiesparen und Klimaschutz als Vorreiterin vorangehen und nimmt dafür die städtischen Liegenschaften verstärkt in den Blick.
„Die Energiekosten in unseren eigenen Gebäuden sind einfach zu hoch“, brachte es Oberbürgermeister Matthias Steffan beim Kick-Off zum Kommunalen Energiemanagement (KEM), zu dem Anfang November Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Netze BW im Rathaus zusammenkamen, auf den Punkt. „Vor allem die Schulen und Schwimm- und Sporthallen sind Sorgenkinder beim Energieverbrauch. Das resultiert auch aus dem vielfach in die Jahre gekommenen Baubestand. So sind viele Gebäude aus den 60er und 70er Jahren. Hier gilt es den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren und sinnvoll in eine moderne und nachhaltige Energieversorgung zu investieren. Das spart der Stadt und damit auch den Bürgerinnen und Bürgern langfristig CO2 und Geld.“
Um diese Einsparungen zu erzielen, geht die Stadt Schwetzingen mit Unterstützung der Netze BW nun daran, ein Kommunales Energiemanagement aufzubauen und zu implementieren.
Was ist ein kommunales Energiemanagement?
Unter einem kommunalen Energiemanagement versteht man die systematische Aufnahme und das Controlling der monatlichen Verbräuche aller kommunalen Liegenschaften. Daraus abgeleitet können unverhältnismäßig hohe Verbräuche identifiziert werden und Maßnahmen zum Energie sparen ergriffen werden.
Was wird gemacht?
Mit Hilfe der kommunalen Energieberater von Netze BW finden in den kommenden Monaten Gebäudebegehungen und Gebäudebewertungen statt, aus denen dann eine konkrete Sanierungsstrategie erstellt wird. Vorgesehen für das Energiemanagement sind im ersten Schritt die Betrachtung von 19 kommunalen Verwaltungsgebäuden und Schulen, die den überwiegenden Anteil des städtischen Energiebedarfs ausmachen. Davon wurden sechs Gebäude ausgewählt, für die ausführlichere Gebäudebewertungen erstellt werden sollen. Dies sind die folgenden: Südstadt-Grundschule, Hirschacker-Grundschule, Nordstadtschule mit Schwimmbad und Sporthalle, Rathaus, Bauamt und Ordnungsamt.
Direkt nach dem Kick-Off ging es in die Kolpinghalle (inklusive Jugendzentrum), zu Bauhof und Gärtnerei und auf den Friedhof. Gemeinsam mit den dortigen Hausmeistern wurden die Verbräuche und Kosten von Strom, Wärme- und Wasser sowie weitere spezifische Daten und Kennzahlen der jeweiligen Liegenschaft erhoben. Auf Basis dieser Daten bauen die Energieberater der Netze BW das KEM-System auf.
Wie geht es weiter?
Ziel ist eine jährliche Aktualisierung des Energieberichts sowie ein monatliches Energieverbrauchscontrolling. Dazu sollen die Messtechnik und die Verbrauchserfassung digitalisiert werden.
Der Energiebericht dokumentiert neben dem Strom-, Wärme und Wasserverbrauch der städtischen Gebäude auch die Anteile erneuerbarer Energien und der Stromeigenerzeugung sowie den Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung und Lichtsignalanlagen, also Ampeln im Stadtgebiet.
Projekt ist vom Bund gefördert
Das Projekt ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Die Förderung mit dem Titel "KSI: Implementierung und dauerhafter Betrieb eines Energiemanagementsystems (EMS) für die Stadt Schwetzingen" läuft vom 01.09.2024 bis zum 31.08.2027.